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Im September 1984 – ich war erst vor kurzem von den SF Katernberg zum SV 21 gewechselt –, begab sich im heißen September folgende Partie: Es war die erste Runde im Vereinspokal und mein Gegner Rainer Schefzik. Natürlich kannte ich Rainer aus der Mannschaft und hatte ihn dort als eher friedliebenden aber zähen Spieler erlebt. Ich hatte Weiss und machte mir keine Sorgen. (Da ich diese Partie und Episode auch als kleines Lehrstück für unsere aufstrebenden Jugendspieler anbieten möchte, hier die erste Regel: IMMER Sorgen machen!)
Ich spielte meine Eröffnung schnell herunter und Rainer ließ sich – wie erwartet - auch nichts Besonderes einfallen:
1.Sf3 Sf6 2.g3 g6 3.Lg2 Lg7 4.d3 d6 5.0-0 0-0 6.e4 e5 7.c4 c5 8.Sc3 Sc6 9.a3 h6 10.Tb1 a5 11.h3 Le6 12.Le3 Dd7 13.Kh2 Sd4
Jetzt Sd5 und wir haben eine schöne, symmetrische und ausgeglichene Stellung, die ich gegen Rainer aber vermeiden wollte...
Außerdem war es heiß, damals gab es noch samstags Schul-Unterricht und ich wollte schnell fertig werden (Hier Regel zwei: NIEMALS schnell fertigwerden wollen!) Also
14.Lxd4? sxd4 15. Sb5?? Sxe4!
Natürlich, und nun bekam ich meine "unsymmetrische Stellung"!
16. dxe4 Lxc4 17.a4 Lxf1 18.Lxf1 Tac8 19.b3 f5 20.Ld3 d5 21.exd5 e422.Lc4 exf3 23.Sxd4 Lxd4 24.Dxd4 Dd6 25.De3 f4 26.De6+ Dxe6 27.dxe6 fxg3+ 28.Kxg3 Kg7 29.Td1 Tcd8 30.Te1 Tfe8 31.Te3 Te7 32.Txf3+ Kg7 33.Te3 Kf6 34.Tf3+ Kg7 35.Te3 Tc6 36.Td3 b6=
Trotz des Klopses am Anfang ist nun eine ungefähre Remisstellung erreicht (Regel drei: Nach dem Patzer präzise WEITERSPIELEN, der Gegner macht im Vorgefühl seines Sieges nicht mehr immer die besten Züge!)
37. Te3 Kf6 38.Tf3+ Kg7 39.Te3 Td6 40.Kg4 Td4+ 41.Kg3
Dieser Zug wurde nicht am Brett ausgeführt, sondern kam ins Kuvert, es gab nämlich noch „Hängepartien“!!
Also: „Eintüten" und schnell nach Hause... Mir war klar: Das ist Remis und im Blitzen gewinne ich!
Eine Woche später, ich hatte mir die Stellung gar nicht mehr angeschaut:
41. ...Txc4?!
Oho, der will noch gewinnen! Ganz untypisch für Rainer!
42.bxc4 Kf6 43.Kf4 Txe6 (oder 43.-- g5+ 44.Kg4 Txe6?? ((44.—h5+ 45.Kxf5 Th7+ 46.Kg4 Th4+ 47.Kg3 Ke7 48.c5 bxc5 49. Te5 Txa4 50.Txc5 Ta1 51. Kf3 Kxe6 52.Txg5 a4 53.Ta5 a3 54.Ta4 Th1 55. Kg2 Ta1 56.Ta5=)) 45.Txe6 Kxe6 46.Kh5 Kf5 ((46.—Kd6 47.Kxh6 Kc5 48.Kxg5 Kxc4 49.h4 b5 50.axb5 +-)) 47.Kxh6+-)
44.Txe6 Kxe6 45. Ke4 ??
Ich wähnte mich schon im Remishafen, ich durfte den sK nur nicht nach c5 lassen. Opposition ist auch gut! Also schnell gezogen ohne groß zu denken oder gar zu rechnen! (Regel vier: Bauernendspiele sind IMMER gefährlich. Es hilft nur rechnen,rechnen,rechnen!)
(45. h4! ist der einzige Zug, der Remis hält.((Regel fünf: Es muss die berüchtigte „ZWEITE SCHWÄCHE“ verhindert werden. c5 ist die erste Schwäche und auf der h-Linie droht die zweite zu entstehen s.u.)) –Kf6 46.Ke4 g547.hxg5 Kxg5 48.Ke5 h5 49.f4+ Kg6 50.Ke6= Kg7 51.Ke7! Kg6 52.Ke6 =)
45. –Kd6??
„Vor Schreck“ hätte Rainer die Chance noch vertan, wenn ich noch mal in die Stellung eingestiegen wäre aber ich blieb stur:
46. Kd4??
„Naheliegende Züge“ sind oft gut und wichtig, aber nicht immer! (Regel sechs: Es lohnt sich immer, nach AUSNAHMEN UND ÜBERRASCHUNGEN zu suchen!) Hier lautet die Ausnahme: Der schwarze König darf nach c5, wenn dann 46. h4! oder 46.f4 gespielt werden kann.
46. ... g5!!
Da ist ihm der Gewinnzug wieder eingefallen! Jetzt hilft nichts mehr für Weiß! Zugzwang ist nicht zu verhindern.
47.Kd3
(47.f3 hilft auch nicht! Kc6 48.Ke3 Kc5 49.Kd3 Kb4 usw.)
47. –Kc5 48.Kc3 h5!
Und schon ist es passiert Zugzwang ist nicht zu vermeiden!
49. aufgegeben.
Der liebe Leser fragt sich nun, warum mir diese Partie so in Erinnerung geblieben ist, schließlich hat jeder Schachspieler solche Patzerpartien in seiner Sammlung! Man denke nur an Robert Hübners „55 feiste Fehler“! Nun, nach der Partie gegen Rainer hörte ich, daß ich nicht gegen Rainer allein verloren hatte: Endspielspezialist Willi Klümper hatte sich mit ihm die Hängestellung ein paar Stunden vorgenommen und den potentiellen Gewinnweg herausgefunden. Das war natürlich völlig legitim, zeigte aber auch den damaligen Zusammenhalt im Verein. Und ich wußte: Jetzt bin ich im Verein angekommen! Willi soll später sogar geschimpft haben, dass Rainer nicht sofort 45 -- g5 gespielt hatte...
Dieter Gierse
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Wie ich zum Schachspielen kam
Ich hatte ein Spielemagazin geschenkt bekommen und wollte nicht nur Mühle und Dame spielen, sondern auch Schach. Ich hatte keinen, der mir das Spiel erklären konnte, las die Spielanleitung und übte danach die Züge. Irgendwann einmal sprach ich mit Heiner Lanfermann, der wie ich auch in Ebel aufgewachsen ist, über mein Interesse an Schach und wir spielten einige Partien. Er erzählte mir vom Schachverein und lud mich in den Verein ein. Ich meinte: „Aber ich kann doch noch gar nicht richtig spielen.“ „Das macht nichts“, sagte er, „das Spielen lernst Du dann schon im Verein“. Am nächsten Freitag ging ich zum ersten Mal zum SV Bottrop 21 und lernte als Erste Jürgen Meffle und Eugen Schulz kennen. Ich wurde freundlich aufgenommen und aufgefordert, mitzuspielen. Ich wusste, wie man die Figuren zieht, aber von Strategien oder Eröffnungen hatte ich damals keine Ahnung. Als nächsten forderte ich denjenigen heraus, der mir als nächster im Verein begegnete – es war der damalige Vereins- und Stadtmeister Willy Klümper. Ich hatte natürlich keine Chance, er setzte mich in Kürze matt. Aber meine Trauer hielt sich in Grenzen. Wer Schach lernen will, der muss Niederlagen wegstecken können und hinterher analysieren, welche seiner Züge schlecht waren. Ich trat in den Schachverein ein und war erfreut, als ich tatsächlich auf Gegner traf, die gegen mich verloren.
Wie ich mein erstes Schachturnier spielte
Zwei Wochen später fragten Jürgen Meffle und Eugen Schulz mich, ob ich nicht für den Sv21 bei der Jugendbezirksmeisterschaft mitspielen wolle, die in Gelsenkirchen-Buer stattfinden würde. Ich war völlig verdutzt. Aber ich dachte mir, dass die schon wüssten was sie tun, wenn sie so einen Anfänger zur Meisterschaft melden. Beklommen fuhr ich am nächsten Samstag nach Buer und erfuhr, dass die Spielpaarungen noch ausgelost werden müssten. Gespannt wartete ich auf das Ergebnis der Ziehung und erfuhr, dass ich in der ersten Runde mit Weiß gegen den amtierenden Jugendbezirksmeister Herbert Weinrich antreten müsste. Ich dachte, mich trifft der Schlag. Ausgerechnet gegen den Jugendbezirksmeister, also den besten Jugendlichen des Bezirks. Also fing ich an zu grübeln, wie ich das Ganze angehe. Und da kam mir eine Idee. Ich arbeitete damals als Azubi bei der Panopa Verkehrs-GmbH in Essen, einer Firma aus dem Krupp-Konzern. Am nächsten Montag traf ich im Büro meinen Kollegen Helmut Lehnert, der damals Vorsitzender des Schachvereins Weiße Dame Frintrop war. Ich fragte ihn im Vertrauen, was er mir raten könne, damit ich die Partie nicht verlöre. Lehnert war so freundlich und erklärte mir im Vertrauen, dass es im Schach eine Eröffnung namens Stonewall gäbe. Wenn man die spiele, sei es so ähnlich wie im Fußball, wenn ein Verein mit Doppelstopper oder Catenaccio spiele. Nun weiß jeder Fußballfan, was Catenaccio ist. Das gefiel mir, zumal das ganze recht einfach zu lernen war. Weiß zieht d4, e3 und f4 und errichtet so ein Bollwerk, das der Gegner erst einmal erstürmen muss. Ich ging nach Hause und übte fleißig Stonewall. Mein Vater und meine Geschwister staunten, dass ich ständig gegen mich selber Schach spielte. Aber als ich am nächsten Samstag in Buer gegen Herbert Weinrich spielte, war der über die Eröffnung so verdutzt, dass ihm nichts Vernünftiges einfiel und er mir ein Remis anbot. Ich willigte sofort ein und kam beim nächsten Mal mit stolzgeschwellter Brust zum Verein. Und obendrein stand schließlich noch in der WAZ, dass ich erfolgreich mit einem Unentschieden gegen den Jugendbezirksmeister ins Turnier gestartet war. Als ich nach Hause kam, hörte ich von allen Nachbarn: „Hallo Petter, du stehst ja in der Zeitung.“ Und alle waren stolz darauf, dass aus Ebel mal jemand in der Zeitung stand. Jetzt packte mich der Ehrgeiz. Ich entlieh aus der Vereinsbibliothek das erste Schachbuch und lernte das Zweispringerspiel im Nachzuge sowie Italienisch, die ich eifrig beim Blitzen ausprobierte und manch schönen Sieg errang. In der nächsten Saison kam ich in die achte Mannschaft, danach in die siebte, sechste, … bis ich schließlich in die erste Mannschaft. Welchen Platz ich in meiner ersten Jugendbezirksmeisterschaft erreichte, weiß ich heute leider nicht mehr.
Und die Erfolge stellten sich schnell ein. Später schlug ich Willy Klümper in einer meiner schönsten Glanzpartien.
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Bobby Fischer gab im Anschluss an die Schacholympiade in Siegen im Jahr 1970 zwei Simultanveranstaltungen in Solingen und Münster. Der Kontakt zu meinem damaligen Verein Caissa Münster wurde auf Initiative unseres Organisators Norbert Rauch durch Vlastimil Hort hergestellt . Bobby Fischer spielte für ein Honorar von 250 Dollar !! an 20 Brettern , abwechselnd mit Weiß uns Schwarz . Ergebnis : 15 Siege , 1Remis 4 Niederlagen .
Pressefoto von der Simultanvorstellung mit Bobby Fischer.
Unter den Zuschauern sind meine damalige Verlobte Marlene
und ( rechts stehend ) der spätere erste Millionengewinner bei „ Wer wird Millionär?“
Prof Dr Eckhard Freise.
Tochtrop, Lothar - Fischer, Bobby , Simultan bei Caissa Münster am 27.09. 1970
- 1. e4 c5 2. Sf3 d6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 Sf6 5. Sc3 a6
- 6. a4 g6 7. h3 Lg7 8. Le3 0-0 9. Dd2 Sc6 10. Le2 Ld7
11. Sb3 Tc8 12. 0-0 Sa5 13. Sxa5 Dxa5 14. Ld3 Tfe8 15. Se2 Dxd2
16. Lxd2 Lc6 17. f3 d5 18. e5 Sd7 19. f4 f6 20. exf6 Sxf6
21. f5 gxf5 22. Sd4 e6 23. Sxe6 Txe6 24. Lxf5 Tce8 25. Lxe6+ Txe6
26. Lc3 Se4 27. Lxg7 Kxg7 28. Tf4 h5 29. b3 Sc3 30. Tf5 Kg6
31. Taf1 Se2+ 32. Kh2 Sd4 33. Tf8 Sxc2 34. Tg8+ Kh7 35. Tff8 Te7
36. h4 d4 37. Th8+ Kg6 38. g4 Te2+ 39. Kh3 hxg4+ 40. Kxg4 Se3+
41. Kh3 Ld7+ 42. Kg3 Tg2+ 43. Kf4 Tf2+ 44. Ke4 Txf8 45. Txf8 Sf5
46. h5+ Kg5 47. Txf5+ ( Das war der entscheidende Fehler, denn es gelingt
nicht, alle schwarzen Bauern zu beseitigen. Nach 47. Ke5 zeigen die Analysen
keinen Vorteil für Schwarz. ) 47. … Lxf5 48. Kxd4 Kxh5 49. Kc5 Le4 50. b4 Kg6
51. b5 axb5 52. Kxb5 ( Jetzt hatte ich mit 52. …Lc6+ 53. Kb6 und Bauernabtausch
gerechnet, aber ….) 52. …Ld3+ ( Oh Schreck , der Läufer will nach a6 )
53. Kb6 La6 54. Kc5 Kf5 55. a5 Ke4 56. Kb6 Kd4 0 : 1
von Lothar Tochtrop
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Kapitel 2: frühe Begegnungen am Schachbrett :
Ich hatte noch die Ehre den Vereinsmitbegrüder Viktor Grzenia kennenzulernen . Geboren 1899 , wirkte er als ich ihn kennenlernte schon recht gebrechlich , die schwierigen Jahrzehnte mit 2 Weltkriegen , schwerer Arbeit , Hungersnöten , Wirtschafts- und politischen Krisen waren in sein hageres Gesicht geschrieben . Aber er hatte sich ein verschmitztes Lächeln und seinen Humor bewahrt . 1972 onnte ich als 16-jähriger dem 73-jährigen Viktor ein Remis abknöpfen .
Unvergessen auch Oswald Nowak , der schnellste Turnierspieler den ich je kennen gelernt habe . Auch in schwierigen Stellungen zog er immer a tempo , oft brauchte er für eine 40-zügige Turnierpartie nur 5 Minuten ! Dies suggerierte bei den Gegnern eine Spielstärke und sie tappten in die Falle und blitzten mit ! Dann war die Partie nach 15 Minuten zu Ende und Oswald ging als Sieger vom Brett . Willi Klümper gab den Tipp , bei einer Partie gegen Oswald sich auf die Hände zu setzen und genauer aufs Brett zu schauen...dann hatte Oswald meistens das Nachsehen !
Das Pendant zu Oswald war Ludger Flunkert . Schon nach den ersten Zügen steckte er die Finger in die Ohren und verschwand gedanklich in einer Welt , die für Aussenstehende nicht zugänglich war. Da konnte es schon mal passieren , daß er nach 10 Zügen in Zeitnot geriet ! Auf die Spitze konnte es auch Willi Klümper treiben : Da konnte es beim Mannschaftskampf 3,5:3,5 stehen ,seine Fahne verdächtig hoch stehend und noch ein paar Züge zu machen . Er hatte die Ruhe weg während ich kurz vorm Kammerflimmern stand . Mit dem 40.Zug stand dann seine Fahne 1 Sekunde vor 12 !
Der letzte Romantiker am Schachbrett war Wenzel Schweiner : wenn er beim Blitzen 1. e4 zog musste man sich hüten mit 1....e5 zu antworten ,sonst kam man bei 2.f4 in einem scharfen Königsgambit unter die Räder . Während des Spiels pfiff er dann noch vor sich hin , man konnte glauben aus Fröhlichkeit ; aber es war wohl eher ein Lungenemphysem , was ihn als alter Bergmann plagte !
Fortsetzung folgt...... von Jens Stadtmann
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Orgien der Gastfreundschaft
Wer die Artikel von Alfred und Eugen gelesen hat, der ahnt wie herzlich es bei und mit den Franzosen zugegangen ist und wie schade es ist, dass das eingeschlafen ist. Auch ich habe meine Erinnerungen, wie ich im Lande der Französischen Revolution noch 1974 empfangen wurde wie ein 12-jähriger König. Manches hatte für mich schon Züge, die mich beschämten.
Die Gastgeber meinten es gut mit Hans-Jürgen Winkelmann und mir und fuhren uns zu einem internationalen Jugendfußballturnier ins traditionsreiche Lille. Lieder spielt dort nur einen deutsche Jugendmannschaft: Schalke 04. Das war damals für mich die Höchststrafe. Meine Kurve stand nicht im Norden (Gelsenkirchen), im Osten (Bochum) oder Süden (Dortmund), sondern im Westen. Und dort wollte ich am nächsten Samstag wieder hin. Hoffentlich sah mich hier keiner!
Das Mittagessen hatte mehr Gänge als mein noch etwas zu großes 28er-Herrenrad. Mama Busches liebevoll eingekaufte Käsebaguettes auf der Rückfahrt waren das schlichter und standesgemäßer. Vielleicht war das alles aber nicht nur Gastfreundschaft, sondern heimtückisches Kalkül. Hans-Jürgen und ich mussten essen bis kurz vor der Fress-Narkose und sollten anschließend auch noch Schach spielen.
Ich bekam die hübsche Natalie Bertrand zur Gegnerin. Nicht nur vom Essen her war ich leicht im Verstand reduziert und übersah ihr Grundlinien-Matt. Aber bevor ich die Uhr anhielt, merkte ich, dass noch ein Läufer auf f8 dazwischen passte, der für den geschlagenen Torwart in Luftnot auf der Linie klären konnte. Ich gewann also trotz erschwerter Bedingungen. Dafür ging der Wunsch ihres Vaters, der in Eugens Artikel zu lesen war, in Erfüllung. Tourcoing präsentierte sich als Mannschaft diesmal viel besser. Falls mich mein Gedächtnis nicht täuscht - das PATT-Archiv befindet sich im geschlossenen Vereinsheim in Corona-Quarantäne - blieb der Pokal erstmals in Frankreich. Es fehlten wegen der weiten Anreise einige Spieler unserer oberen Mannschaften.
Alles wurde dadurch getoppt, dass Hans-Jürgen und ich in einem Ehebett schliefen, was für einen 12-jährigen etwas genierlich ist, während die Gastgeber(innen) auf anderen Möbelstücken in anderen Zimmern nächtigten.
Das Highlight der Rückfahrt war die Pause in Gent. Zum ersten Mal begriff ich, was eine öffentliche Toilette ist. Der Parkplatz des Busses war an der Kathedrale und die Männer erleichterten sich nur mit einem Sichtschutz in Höhe ihrer Gesäße. Unterschenkel und Hinterköpfe waren in Reih und Glied vom Markt aus zu sehen. Es ist schon interessant, was sich einem in welchem Alter ins Langzeitgedächtnis einprägt. Weitere Sehenswürdigkeiten der alt-ehrwürdigen Stadt wüsste ich trotz mehrstündiger Pause nicht mehr zu benennen.
Dirk Küsgen
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